Weib

Weib

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Weib [vai̮p], das; -[e]s, -er:
a) (ugs.) [junge] Frau als Gegenstand sexueller Begierde:
ein schönes, prächtiges Weib; ein rassiges, tolles Weib.
Zus.: Klasseweib.
b) (abwertend) unangenehme weibliche Person, Frau:
ein intrigantes Weib; das Weib hat ihn ruiniert; (als Schimpfwort:) blödes Weib!
Zus.: Klatschweib, Teufelsweib.

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Weib 〈n. 12; veraltet; nur noch poet. u. umg.〉
1. Frau
● \Weib und Kind haben; Mann und \Weib; ein \Weib nehmen heiraten; mein \Weib; du bist (wie) ein altes \Weib 〈fig.〉 du bist zimperlich, feige; ein tolles \Weib 〈umg.; scherzh.〉 eine attraktive, interessante Frau; eine Frau zum \Weib nehmen eine Frau heiraten [<mhd. wip <ahd. wib „Weib“, vielleicht <germ. *wibaSchleier; verhüllte Braut“; zu anord. vifadr „verhüllt“; od. <idg. *ueib-, *ueip-drehen; umwinden, umhüllen; sich drehend, schwingend bewegen“, demnach = „die sich hin u. her bewegende, geschäftige Frau, Hausfrau“] Siehe auch Info-Eintrag: Weib - info!

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Weib, das; -[e]s, -er [mhd. wīp, ahd. wīb, H. u., viell. eigtl. = die umhüllte Braut od. die sich hin u. her bewegende, geschäftige (Haus)frau]:
1.
a) (veraltend) Frau (1) als Geschlechtswesen im Unterschied zum Mann:
ein schönes, prächtiges, stolzes, böses, tugendhaftes, zartes, schwaches W.;
zum W. erwachen, heranwachsen;
b) (ugs.) [junge] Frau (1) als Gegenstand sexueller Begierde, als [potenzielle] Geschlechtspartnerin:
ein rassiges, tolles, scharfes, geiles, nacktes W.;
er hat nichts als -er im Kopf;
hinter den -ern her sein;
c) (abwertend) unangenehme weibliche Person, Frau:
ein versoffenes, schlampiges, aufgedonnertes, intrigantes, hysterisches, tratschsüchtiges W.;
ich kann dieses W. nicht mehr sehen, ertragen;
(als Schimpfwort:) blödes W.!
2. (veraltet) Ehefrau:
mein geliebtes W.;
er begehrte, nahm sie zum Weib[e];
W. und Kind (scherzh.; Ehefrau u. Kind[er]: er hat für W. und Kind zu sorgen).

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Weib,
 
bezeichnete ursprünglich die Frau als das weibliche Geschlechtswesen im Gegensatz zum Mann. Das Wort kommt von althochdeutsch und mittelhochdeutsch wib, die verhüllte (Braut). Weib war die Bezeichnung für die Frau vor allem des (einfachen) Volkes, während die Bezeichnung Frau im Mittelalter die (vornehmen) Damen der höheren Gesellschaftsschichten meinte.
 
Heute ist der Begriff Weib im neutralen Sinn nur noch selten gebräuchlich, z. B. in Bibelübersetzungen oder in der Umgangssprache (»Er nahm sich ein Weib«; »Er hat Weib und Kind zu versorgen.«) und ist in Wörtern wie Weiblichkeit oder Weiberfastnacht u. a. erhalten. Mit Weib kann anerkennend oder bewundernd eine rassige, temperamentvolle, eine tolle Frau gemeint sein (»Das ist ein Weib!«); öfter aber wird Weib abwertend bis verächtlich gebraucht, so z. B. auch in Wörtern wie Weiberkram, Weibergeschwätz, Weiberwirtschaft.
 
Die Verkleinerungsform Weibchen steht bei Tieren für das weibliche im Gegensatz zum männlichen Tier. Beim Menschen bezeichnet man damit eine junge Frau, die bewusst ihre körperlichen erotisch-sexuellen Vorzüge und die »typisch weiblichen« Eigenschaften betont und ihre intellektuellen Fähigkeiten dabei zurückstellt. Daher wird dieser Begriff von sich anders verhaltenden, emanzipierten Frauen, auch abfällig verwendet.

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Weib, das; -[e]s, -er [mhd. wīp, ahd. wīb, H. u., viell. eigtl. = die umhüllte Braut od. die sich hin u. her bewegende, geschäftige (Haus)frau]: 1. a) (veraltend) Frau (1) als Geschlechtswesen im Unterschied zum Mann: ein schönes, prächtiges, stolzes, böses, tugendhaftes, zartes, schwaches W.; Vom fernen Walde her kam jemand gegangen, ein junges W. in einem verblichenen blauen Rock (Hesse, Narziß 98); Wie die Frauen hier in ihren schwarzen Spitzentüchern anders die Kinder trugen als die -er der Heimat (Werfel, Himmel 174); Komm, mein Junge, sei kein empfindsames W. (sei nicht so empfindsam; Fallada, Herr 22); zum W. erwachen, heranwachsen; b) (ugs.) [junge] ↑Frau (1) als Gegenstand sexueller Begierde, als [potenzielle] Geschlechtspartnerin: ein rassiges, tolles, scharfes, geiles W.; -er aufreißen; sie haben nichts als -er im Kopf; hinter den -ern her sein; ein Kalender mit Fotos von nackten -ern; Er ist verheiratet und erzählt ständig von -ern, mit denen er rumfickt (Ziegler, Konsequenz 79); c) (abwertend) unangenehme weibliche Person, Frau: ein versoffenes, schlampiges, aufgedonnertes, intrigantes, hysterisches, tratschsüchtiges W.; das W. hat ihn ruiniert; was will das W. schon wieder?; ich kann dieses W. nicht mehr sehen, ertragen; wie kann man nur auf so ein W. reinfallen?; (als Schimpfwort:) blödes W.! 2. (veraltet) Ehefrau: mein geliebtes W.; W. und Kinder haben; er nahm sich ein W. (heiratete); Kommst du auf meinen Hof und schwätzest mit meinem -e, wird einiges geschehen, was dir unangenehm ist (Jahnn, Geschichten 66); er begehrte, nahm sie zum Weib[e]; *W. und Kind (scherzh.; die Familie): er hat für W. und Kind zu sorgen.

Universal-Lexikon. 2012.

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